Vielzahl von Demonstrationen in Mitte – Polizei zieht Bilanz

#1177
Insgesamt 15 Demonstrationen wurden gestern von der Polizei Berlin in Mitte begleitet. Unter dem Motto „Zukunft Deutschland“ nahmen bis zu 5.000 Personen an einem Aufzug der AfD teil. Direkt am Antreteplatz, dort wo die Teilnehmenden des AfD-Aufzuges eintrafen und sich sammeln sollten, wurde eine Frau überprüft, die ein gegen die AfD gerichtetes Plakat gezeigt hatte. Hierbei leistete die Frau Widerstand gegen die Einsatzkräfte, woraufhin sie wegen einer Identitätsfeststellung und erkennungsdienstlichen Behandlung vorübergehend festgenommen und zur Anzeigenaufnahme zu einer Polizeidienststelle gebracht wurde. In diesem Zusammenhang wurde über den Rechtsanwalt der Frau eine Strafanzeige wegen Körperverletzung im Amt gegen die festnehmenden Polizeidienstkräfte erstattet. Nach Redebeiträgen am Antreteplatz zog der Demonstrationszug gegen 13.30 Uhr auf der angemeldeten Wegstrecke los. Während des Durchlaufens der S-Bahnbrücke in der Luisenstraße Ecke
Margarete-Steffen-Straße kippten Unbekannte eine schwerölhaltige Flüssigkeit von der Brücke herunter, die mehrere Teilnehmende traf. Eine getroffene Frau klagte über Übelkeit und kam mit einem Rettungswagen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. In Gruppen von 20 bis 300 Personen versuchten Aufzugsgegner immer wieder die Demonstration zu stören. Hier mussten die Einsatzkräfte mehrmals die Personen abdrängen und auch Pfefferspray einsetzen. Der Aufzug erreichte kurz nach 14 Uhr den Platz des 18. März, dort wurde er um 15.15 Uhr vom Veranstalter beendet.
Gegner des Aufzuges der AfD meldeten für den gestrigen Tag insgesamt 14 Versammlungen an. Diese gingen nach und nach in einen gemeinsamen Gesamtprotest über. An den Gegenversammlungen beteiligten sich bis zu 25.000 Personen überwiegend störungsfrei.
Kurz nach 13 Uhr versuchten mehrere Aufzugsgegner am Leipziger Platz zu den Teilnehmenden des AfD-Aufzuges durchzubrechen. Hier mussten Einsatzkräfte Reizgas einsetzen, um einen Durchbruch zu unterbinden.
In der Klopstockstraße Ecke Großer Stern zündeten Unbekannte ein Fahrzeug an. Zeugen berichteten, dass drei vermummte Personen vom Tatort flüchteten. In der Pappelallee Ecke Eberswalder Straße griffen etwa 100 zum Teil vermummte Personen einen Einsatzwagen der Polizei an und verletzten eine Dienstkraft, die in einem Krankenhaus behandelt werden musste. Anschließend wurden Gegenstände auf die Fahrbahn verbracht und Graffitis aufgesprüht. In diesem Zusammenhang nahmen Einsatzkräfte drei Tatverdächtige vorübergehend fest. In der Friedrichstraße, rund um den Friedrichstadtpalast sowie am Schiffbauerdamm brachten Unbekannte ebenfalls Gegenstände auf die Fahrbahn und zündeten ein Kraftfahrzeug an.
Im Einsatzgeschehen erlitten insgesamt 15 Einsatzkräfte Verletzungen, von denen sich drei Polizisten in einem Krankenhaus behandeln lassen mussten und ihren Dienst nicht mehr fortsetzen konnten. 25 Personen wurden vorübergehend festgenommen. Die Polizeidienstkräfte leiteten 23 Strafermittlungsverfahren unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ein. An dem Einsatz waren bis zu 2.400 Dienstkräfte beteiligt.

Quelle: Polizei Berlin
Polizeimeldung vom 28.05.2018

Um weiterhin News hier bereitstellen zu können benötigen wir Reichweite auf Facebook. Die erhalten wir nur, wenn Ihr jeden unserer Facebook-Posts kommentiert, teilt oder liked. Danke!